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Begriffliche Rolle: Semantik der Begrifflichen Rolle - hier geht es um Repräsentationen im Zusammenhang mit Funktionen des Denkens statt des Sprachgebrauchs. - Locus classicus Ned Block, conceptual role semantics, CRS. Siehe auch Kompositionalität, Wahrheitsfunktionale Semantik, Inferentielle Semantik, Inferentialismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Stephen Schiffer über Begriffliche Rolle – Lexikon der Argumente

I 108f
Begriffliche Rolle/Schiffer: sagt uns, wie wir von Reizen zu Überzeugungen kommen.
>Reize
, >Überzeugungen.
Die begriffliche Rolle einer mentalen Repräsentation ist dann die kontrafaktische Rolle der Formel in der wahrnehmungsmäßigen Glaubensbildung und im Begründen.
Sie ist eine kontrafaktische Eigenschaft.
>Kontrafaktisches, >Mentale Repräsentation.
Formale Eigenschaften von inneren Sätzen sind ohne Referenz auf T-theoretische Eigenschaften bestimmbar.
Die begriffliche Rolle einer mentalen Repräsentation bestimmt nicht die Wahrheitsbedingungen.
>Wahrheitsbedingungen.
Bsp Zwillingserde H2O und XYZ haben dieselbe begriffliche Rolle - also wird die begriffliche Rolle zusätzlich zu den Wahrheitsbedingungen gebraucht.
>Zwillingserde.

I 109
Def begriffliche Rolle/Field: (Field 1977)(1): die subjektive bedingte Wahrscheinlichkeitsfunktion eines Handelnden. Zwei mentale Repräsentation s1 und s2 haben dieselbe begriffliche Rolle für eine Person, gdw. ihre (der Person) subjektive bedingten Wahrscheinlichkeits-Funktion so ist, dass für jede mentale Repräsentation s, die subjektive Wahrscheinlichkeit von s1 gegeben s dieselbe ist wie die von s2 gegeben s.
SchifferVs: das passiert nie - Field dito - Bsp Blinde haben sicher andere begriffliche Rollen von Flundern - dann wird auch keine Korrelation zu den Glaubensobjekten bestehen.

1. Hartry Field (1977).Logic, Meaning, and Conceptual Role. Journal of Philosophy 74 (7):378-409

I 167
Begriffliche Rolle/Schiffer: Die begriffliche Rolle einer inneren Formel ist dann die komplexe kontrafaktische Eigenschaft der Formel, deren Kenntnis einen über die Bedingungen informiert, unter der die Formel vorkommt.
Begriffliche Rolle statt Definition: dann nicht durch Paraphrase eliminierbar - dann irreduzierbar - >geregelter Gebrauch.
Schiffer: These: man kann einfach die begriffliche Rolle statt platonistischer irreduzierbarer Eigenschaften z.B. des "Hundseins" annehmen: haarige nette bellende Vierbeiner.
>Stereotype, >Prototypen.
Entsprechend braucht man keine primitive propositionale Einstellungen und keine Glaubenseigenschaften.
Proto-Menschen: haben Glauben und Wünsche, aber ohne Begriffe für sie - später gibt Gott einfache Begriffe für sie (steigert den Überlebenswert) - sie werden dann als irreduzierbar erkannt.
I 169
Pointe: begriffliche Rolle: erlaubt keine gesetzesartige Verallgemeinerung wie Bsp x tut A weil er P wünscht und glaubt, dass er P erreicht, wenn er A tut - dennoch Verlässlichkeit!
>Intentionalität, >Zuschreibung, >Verhalten, >Erklärung, >Verlässlichkeitstheorie.
I 186
Begriffliche Rolle/Schiffer: ist ohne Referenz auf die Wahrheitsbedingungen zu bestimmen - Sie legt die Wahrheitsbedingungen auch gar nicht fest.
>Wahrheitsbedingungen.
Bsp Zwillingserde: Wasser und Zwillingserden-Wasser haben dieselbe begriffliche Rolle. - Gebrauch ist gleichbedeutend mit dem Besitz einer begrifflichen Rolle.
Innere Sprache/Mentalesisch: hier ist die begriffliche Rolle von Referenz unabhängig. -
>Mentalesisch.
Daher wird keine kompositionale Semantik vorausgesetzt - hier geht es nicht um Situationen, Sprechakte oder Äußerungen.
>Situation, >Sprechakte, >Äußerungen, >Kompositionalität.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Schi I
St. Schiffer
Remnants of Meaning Cambridge 1987

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